Wer sich dafür entscheidet, das Gitarrespielen zu lernen, steht zunächst vor vielen Möglichkeiten:
Liegt einem mehr die klassische Musik mit ihrem Melodienspiel oder möchte man eher Akkorde lernen? Ist eine Konzertgitarre nicht zu langweilig? Sollte es nicht doch lieber eine Westerngitarre sein, die viel besser aussieht und auch lauter ist? Oder gleich eine E-Gitarre, weil man ja eigentlich bald in einer Band spielen will?
Will man sich selbst beim Singen begleiten und zunächst eher in Richtung „am Lagerfeuer ein paar Liedchen klampfen“ gehen, sollte man mit ein paar Akkorden beginnen und schauen, ob die Gitarre wirklich das Instrument ist, mit dem man sich in der nächsten Zeit oder den nächsten Jahren intensiv beschäftigen möchte. Für die ersten Schritte reicht dann eine gebrauchte Gitarre, möglichst mit Nylonsaiten.
Vielleicht gibt es noch eine Gitarre, die schon jahrelang an einer Wand hängt oder irgendwo im Keller oder auf dem Dachboden ihr Dasein fristet. Holt man sie heraus und streicht über die Saiten, werden Geräusche erzeugt, die mit dem schönen Klang einer Gitarre wenig gemein haben. Vielleicht kennt man jemanden, der die Gitarre stimmen oder gar neu besaiten kann, denn die Saiten sind ein Verbrauchsprodukt und unterliegen auch unbespielt einem Alterungsprozess. Eine neu besaitete Gitarre muss in der ersten Woche jeden Tag mehrere Male gestimmt und die Saiten müssen bewegt werden. So werden sie eingespielt und können den geforderten Ton eine längere Zeit halten. Da die meisten angehenden Musiker noch nicht mit dem absoluten Gehör und der Kenntnis, auf welche Töne die Saiten gestimmt werden, prunken können, ist es ratsam, sich ein Gitarren-Stimmgerät (Guitar-Tuner) zuzulegen und sich vom Fachmann erklären zu lassen, wie es funktioniert und worauf man zu achten hat.
Nun können die ersten Akkorde erarbeitet werden. Im Internet gibt es verschiedene Seiten, die für Privatleute sowohl Lieder als auch die Akkorde dazu kostenlos zur Verfügung stellen. Hier kann man sich auch Videos ansehen, auf denen gezeigt wird, wie das ausgesuchte Lied gespielt wird.
Viele, die Gitarre spielen möchten, brauchen jedoch einen Lehrer. Hier sollte man sich überlegen, ob man Einzelunterricht nehmen, mit einem Freund gemeinsam oder in einer Gruppe Gleichgesinnter das Gitarrenspiel lernen möchte. Meist ist das eine Zeit- und Preisfrage. Einzelunterricht ist meist kürzer, aber teurer. In der Gruppe hat man doppelt oder dreimal so viel Zeit zur Verfügung.
Egal, ob man eine Musikschule besucht, Privatunterricht nimmt oder autodidaktisch an das Gitarrespielen herangeht: Es wird Höhepunkte geben, wenn man es endlich geschafft hat, ein Stück fehlerfrei vorzutragen, und ebenso Tiefpunkte, wenn man einen Lauf überhaupt nicht hinbekommt. Hier heißt es: Ruhig bleiben, nicht die Geduld verlieren, üben und vielleicht jemanden, von dem man weiß, dass er das Stück spielen kann, um Rat fragen. Unter Musikern ist es üblich, dass man sich gegenseitig hilft. Schließlich ist das gemeinsame Spielen ein absolutes Highlight.